Deutscher Wein - Qualitätskriterien / Gütestufen

Qualitätsstufen 

Will man Wein im Internet, dem Supermarkt oder auch bei Freunden beurteilen, dann sind die entsprechenden Qualitätstufen das beste Werkzeug, um Fachwissen zu beweisen und oder mitreden zu können. Das deutsche Weingesetz definiert dabei die Kriterien, die für heimische Weine, Winzer und Weingüter bindend sind. Dies ist bei der Etikettierung von Weinen auf jeden Fall zu berücksichtigen, weil vorgeschrieben. Kurz gesagt, benötigt jede Weinflasche, die in den Umlauf geht und verkauft wird, ein entsprechendes Flaschenetikett. Dabei gibt es freiwillige und verpflichtende Angaben.

Grundlegende Angaben auf dem Flaschenetikett sind

Qualitätsstufen: Tafelwein | Landwein | Qualitätswein | Prädikatswein
Abfüllbetrieb: dies ist der Winzer, mit Angabe des Ortes
Alkoholgehalt: gewöhnlich zwischen 9 bis 14 vol. % 
Nennfüllmenge: Flascheninhalt in Volumen (in Litern)
Region: dies hängt von der Qualitätsstufe des Weins ab
Weinart: Unterscheidung beispielsweise bei Schaumweinen

Das Hauptkriterium der Weinklassifizierung ist das Mostgewicht des Weins. Bei einem Qualitätswein hat dies deutlich höher zu liegen als bei Landweinen beispielsweise. Mittels des Mostgewichtes wird bestimmt, welche Menge an natürlichem Zucker (Restzucker) enthalten ist, was wiederum Rückschlüsse auf den potenziellen Alkoholgehalt zulässt. Somit erfolgt die Einteilung / Klassifizierung hier auf Basis des Zuckergehaltes im Most.

Deutscher Tafelwein

Mit Tafelwein wird grundsätzlich die unterste der deutschen Wein-Kategorien bezeichnet. Diesen Weinen liegt keine sonderlich hohe Qualitätsprüfung zu Grunde. Zumeist handelt es sich um einfache Weine, oftmals als Cuvée ausgebaut. Das Mindestmostgewicht muss bei diesen Weinen mindestens 44 °Oe (Öchsle) betragen. 

Deutscher Landwein

Bei den deutschen Landweinen handelt es sich um höher gestellte Weine als die des deutschen Tafelweins. Die entsprechenden Bestimmungen sind durch aus markanter definiert als bei Wein ohne Herkunftsangabe, jedoch einfacher gehalten als beim Qualitätswein mit geschützter Herkunftsdeklaration. 

Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA)

Beim Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete ist, wie der Name schon sagt, verbindlich vorgeschrieben, dass die Reben aus einem der dreizehn deutschen Weinbaugebieten kommt. Um die benötigte Prüfungsnummer auf dem Etikett tragen zu dürfen, muss sich der Wein einer amtlichen Qualitätskontrolle unterziehen. 

Qualitätswein mit Prädikat (QmP)

Natürlich gibt es beim Qualitätswein mit Prädikat die höchsten Anforderungen an Wein und Winzer. Es ist z.B. Vorgabe, dass die mit QmP gekürten Weine nur aus einer Rebsorte stammen dürfen, die wiederum ausschließlich auf den eigenen Weinbergen kultiviert sein muss. 

VDP - Weine der Winzer des Verbandes deutscher Prädikatsweingüter

Die genannten Qualitätskriterien basieren auf der Analyse des Restzuckergehaltes, der wiederum Aufschluss darüber gibt, wie viel Alkohol der Wein enthalten wird. Eine weitere, renommierte und respektierte Wein-Klassifikation ist anhand des VDP, dem Verband deutscher Prädikatsweingüter. Laut VDP gehören die teilnehmenden Winzer und Weingüter zum Besten, was Deutschland zu bieten hat. Der Adler am Flaschenhals hat sich schnell als Symbol für qualitativ hochwertigen Wein aus Deutschland herauskristallisiert.

Alle im VDP gelisteten Weingüter (ca. 200 Winzer) halten sich an die strengen, reglementierten Vorgaben des VDP. Schwerpunkte der VDP-Kategorisierung sind: Herkunft des Weins | internen Prozesse im Weingut / beim Winzer 

Grundsätze für die VDP-Weingüter:

- möglichst umwelt- und umgebungsschonende Anbau- und Kultivierungsweise
- qualitative Reduzierung des Ertrages pro Weinberg und Rebe
- bei höheren Qualitätsweinen zusätzliche Reduktion zur bereits bestehenden 
- Verwendung von gebietstypischen Rebsorten / Weinarten
- bei "Ersten Lagen" und "Großen Lagen" Handlese der Trauben
- bei VDP.Weinen keine Großlagenbezeichnungen zu verwenden

VDP.Gutswein

Der Adler auf den Flaschenhälsen von VDP.Gutsweinen ist ein Qualitätsmerkmal. Der VDP verbrieft dem Winzer und dem entsprechenden Wein eine eigene Handschrift, Authentizität und sehr hohes Niveau. Sämtliche verwendeten Trauben stammen von den winzereigenen Weinbergen. 

VDP.Ortswein

VDP.Ortswein ist ein absoluter Qualitätsbeweis. Nur die wenigsten Weingüter können sich hiermit schmücken. Der Ortswein ist ein Tropfen, bei dem man das zu Grunde liegende Terroir direkt schmecken kann, da jegliche Reben von den renommiertesten Weinbergen des jeweiligen Ortes stammen. 

VDP.Erste Lage

Weine, die neben dem Adler noch die Bezeichnung "VDP.Erste Lage" tragen, können Sie getrost vertrauen. Die Reben kommen ausschließlich von den besten Lagen und haben einen charakteristischen, eigenen Stil und Geschmack. Die Auslese der relevanten Rebsorten ist dabei stark begrenzt. 

VDP.Große Lage

VDP.Große Lagen Weine sind mit das Beste, was in der Weinproduktion hergestellt werden kann. Hier wird ausschließlich Perfektion von allen Beteiligten verlangt. Die Lagen sind traditionsreich, prämiert und teilweise weltberühmt. Der einzigartige Charakter dieser Weine spricht für sich.  

Liste an VDP-Weingütern in Franken:

- Weingut Fürst Löwenstein

- Bürgerspital zum Heiligen Geist

- Weingut Roth

- Winzer Johann Ruck

- Winzer Horst Sauer

- Winzer Rainer Sauer

- Winzer Egon Schäffer

- Winzer Michael Fröhlich

- Weingut Höfler

- Winzer Rudolf Fürst

- Winzer Rudolf May

- Staatlicher Hofkeller Würzburg

- Winzer Wolfgang Weltner

- Weingut Schmitt's Kinder

- Weingut Juliusspital

- Winzer Wilhelm Arnold

- Fürstl. Cast. Domäne

- Weingut Schwab

- Weingut zur Schwane

- Schloss Sommerhausen

- Winzer Benedikt Baltes

- Winzer Glaser-Himmelstoss

- Winzer Johann Arnold 

- Weingut am Stein

- Winzer Störrlein Krenig

- Winzer Heinz Wirsching

- Zehnthof Luckert

- Winzer Bickel-Stumpf

Im Jahr 2020 hat es durch Corona Umsatzeinbußen gegeben, welche die 200 VDP-Weingüter jedoch nicht betrafen. Trotz der strengen Reglementierungen konnte hier ein ordentliches Plus an zweistelligen Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Ohne Wein-Events oder Touristen wurde der Verkauf über Wein-Plattformen oder dem eigenen Webshop forciert. Nahezu 85% der Weine gingen an heimische Genießer. Diese erstaunliche Entwicklung sollte auch weiterhin anhalten, denn deutsche Spitzenweine verdienen all die positive Aufmerksamkeit, die diese aktuell bekommen.