Italienischer Rotwein




Die Besonderheiten italienischen Weins

Italien ist aus vielen Gründen beliebt in Deutschland, nicht zuletzt wegen der köstlichen Weine dort. Die Kombination aus idealen Anbaubedingungenguter Qualität und einem passenden Preis-Leistungs-Verhältnis macht Italien zu einer beliebten Region für die Weinbeschaffung. Wenn Sie sich bei Ihren Rotweinen nach Vielfalt sehnen, sind Sie in Italien genau richtig. Das soll nicht heißen, dass die weißen Sorten nicht ebenso köstlich sind, aber ein angehender Rotweinliebhaber könnte leicht mehrere Jahre damit verbringen, sich durch die einheimischen Trauben Italiens zu trinken, ohne Gefahr zu laufen, zweimal auf denselben Wein zu stoßen. Von Italiens bekanntester Rotweintraube, dem Sangiovese (aus dem vor allem der Chianti gekeltert wird), gibt es landesweit Dutzende von Varianten. Italienische Rotweine haben natürlich noch mehr zu bieten als Chianti und Sangiovese. 

Wie sind italienische Weinlabel zu lesen?

Europäische Etiketten können mitunter schwer zu lesen sein, besonders die aus Italien.
Ein paar Schlüsselbegriffe können dabei helfen, die Bedeutung der Sprache auf der Flasche zu verstehen.

DOCG: Eine Abkürzung für Denominazione di Origine Controllata e Garantita. Es ist die höchste Klassifizierung für italienische Weine. Strenge Vorschriften regeln alle Aspekte der Produktion. Dazu gehören der Ort, an dem die Trauben angebaut werden dürfen, die zugelassenen Rebsorten und die Art und Weise, wie die Weine ausgebaut sein müssen.

DOC: Eine Abkürzung für Denominazione di Origine Controllata. Die Regeln für Produktion und Stil sind nicht ganz so streng wie bei den DOCGs.

IGT: Eine Abkürzung für Indicazione Geografica Tipica. Diese 1992 eingeführte Klassifizierung erlaubt den Winzern die Verwendung von Trauben und die Herstellung von Stilen, die nach den DOC- und DOCG-Vorschriften nicht zulässig sind.

Wichtige Italienische Weinregionen im Überblick

Piemont:
Das im Nordwesten Italiens gelegene Piemont befindet sich am Fuße der Westalpen. Das Klima wird von kühlen Gebirgsklimata und dem milden Mittelmeer beeinflusst. Es schafft die perfekten Wachstumsbedingungen für die schwarze Rebsorte Nebbiolo, aus der die berühmtesten Weine der Region gewonnen werden: Barolo DOCG und Barbaresco DOCG. Zwei weitere rote RebsortenBarbera und Dolcetto, sind ebenfalls bekannt und beliebt, da sie preislich erschwinglicher sind und schnell zu trinken sind.

Kampanien:
Die Weine Kampaniens, die vor allem für Neapel und die Amalfiküste bekannt sind, werden in den USA immer bekannter, zumal die Vulkanweine immer beliebter werden. Bei den Rotweinen sind die berühmtesten der Taurasi DOCG und der Aglianico del Taburno DOCG, die beide auf der roten Rebsorte Aglianico basieren.

Sizilien:
Das trockene, warme Klima und die vielen Sonnenstunden auf Sizilien, der größten Insel im Mittelmeer, sind ideal für den dortigen Weinanbau. Es gibt fruchtige, mittelkräftige Rotweine aus Nero d'Avola und saftige, pfirsichfarbene Weißweine aus Grillo, die vor allem in der DOC Sicilia angebaut werden. Im Süden wird Nero d'Avola mit Frappato für den Cerasuolo di Vittoria DOCG verschnitten. Aus der roten Traube Nerello Mascalese und der weißen Traube Carricante werden die begehrten Weine der DOC Ätna gewonnen.

Kalabrien:
Kalabrien liegt an der Küste im Südwesten Italiens und ragt zwischen dem Ionischen und dem Tyrrhenischen Meer heraus, getrennt von Sizilien durch die Straße von Messina. Die Weine spiegeln das Küstenklima wider. In Kalabrien befindet sich das DOC-Gebiet Cirò, in dem hauptsächlich Rotweine aus der tanninhaltigen Gaglioppo-Traube hergestellt werden.

Bekannte Rebsorten aus Italien

Barbera:
Auch wenn niemand 100-prozentig sicher ist, wo in Italien die Barbera-Rebe ihren Ursprung hat, so hat die Rebe eine Menge zu bieten. Neben der kräftigen, dunklen Farbe, die sofort ins Auge sticht, weist der Wein zumeist weiche Tannine und einen hohen Säuregehalt auf, wodurch der Wein ein idealer Begleiter für die italienische Küche ist. Dadurch, dass die Rebe selbst bei hohen Erträgen guten Wein produziert, wird diese zu einer der am einfachsten zu verarbeitenden Trauben überhaupt. Kein Wunder also, dass der Barbera so beliebt ist. Sie gehört zu den fünf am häufigsten angebauten einheimischen Rebsorten in ganz Italien, ist die dritthäufigste rote Rebsorte des Landes und rangiert in der Regel unter den fünfzehn am häufigsten angebauten Rebsorten weltweit. 

Nebbiolo:
Der Name Nebbiolo leitet sich vom lateinischen Wort für Nebel ab, denn die Traube reift im Spätherbst, wenn in ihrer Heimat, dem Piemont, oft eine dichte Wolkendecke herrscht. Obwohl er nicht so bekannt ist wie der Sangiovese, ist der Nebbiolo der unbestrittene Qualitätskönig unter den italienischen Rotweintrauben und ist für einige der langlebigsten und besten Weine des Landes verantwortlich. Der Nebbiolo bringt dynamische, komplexe, lebendige und dicht gewundene Weine hervor, die Jahrzehnte der Reifung benötigen können, um sich zu entfalten.

Sagrantino:
In der zentralen Region von Umbrien finden wir eine weitere klassische rote Rebsorte: Sagrantino. Diese wird seit Jahrhunderten in Montefalco und Umbrien angebaut wird. Interessanterweise wurde der Sagrantino die meiste Zeit seines Lebens zu Süßwein verarbeitet, der durch das Passito-Verfahren hergestellt wurde, bei dem die Trauben vor der Weinherstellung zu Rosinen getrocknet wurden. Wer einen kräftigen, seriösen Rotwein sucht, der wird hierbei fündig. Dem Sagrantino mangelt es weder an Struktur noch an Alkoholgehalt.