Französischer Weißwein
Woher kommt der französische Wein?
Die meisten Weine aus Frankreich werden nach ihrem Herkunftsort bezeichnet, nicht nach der Weinrebe oder der Traubenmischung, aus der sie hergestellt wurden. Das liegt mitunter auch daran, dass dieselben Reben in denselben Regionen seit so langer Zeit angebaut werden - teilweise mehr als tausend Jahre, dass unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Aromen zuverlässig vorhergesagt werden können. Das geht so weit, als dass ein Weindorf oder der zu Grunde liegende Weinberg anhand des Geschmacks identifiziert werden kann.
Das gesamte Land ist in AOCs unterteilt, was auf Französisch Appellation d'Origine Contrôlée heißt, was frei übersetzt so viel wie kontrollierte Herkunftsbezeichnung bedeutet. Die berühmtesten unter ihnen sind Bordeaux, Burgund, Elsass, das Rhône-Tal (Heimat der berühmten Rhône-Mischung), die Loire (auch Loire-Tal genannt), Champagne (auch Champagner-Region genannt), Châteauneuf-du-Pape (im südlichen Rhône-Tal) und Beaujolais (wo der berühmte Beaujolais Nouveau herkommt, sowie viele andere große Weine auf Gamay-Basis).
In ganz Frankreich sind Rosé-Mischungen nach wie vor beliebt (sie werden auch oft als Roséwein oder französischer Roséwein bezeichnet). Jede AOC hat ihre eigenen Gesetze, die auch regeln, welche Trauben für die dortigen Weine verwendet werden dürfen, sondern auch, wie sie im Weinberg angepflanzt und in der Weinkellerei behandelt werden.
Die angesehensten Weinregionen Frankreichs:
Die fünf bekanntesten Weinregionen Frankreichs sind das Bordeaux, Burgund, Loiretal, Rhônetal und Champagne.
Welche sind die beliebtesten weißen Reben in Frankreich?
Je nachdem, welche französische Weinregion betroffen ist, wird französischer Wein aus einer Vielzahl an Rebsorten hergestellt, darunter Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Gamay, Pinot Gris (dieselbe Rebsorte wie Pinot Grigio), Merlot, Syrah (dieselbe Rebsorte wie Shiraz), Cabernet Franc, Chenin Blanc, Grenache, Marsanne, Muscat und Muscatine, Viognier und viele, viele mehr.
Von den bekannten tausenden an Rebsorten werden im deutschen Weinbau knapp 130 Stück mehr oder weniger genutzt, vielmehr hingegen eher 30 Stück wirklich intensiv. In Frankreich ist die Fülle an unterschiedlichen Rebarten breiter gefächert, was sicherlich auch mit den ngünstigen klimatischen Bedingungen zusammenhängt.
Die bekanntesten weißen französischen Reben sind: Aligoté / Auxerrois / Chardonnay / Chasselas / Chenin Blanc / Clairette Blanche / Colombard / Folle Blanche / Gewürztraminer / Grenache Blanc / Gros Manseng / Jacquère / Maccabeu / Mauzac / Melon de Bourgogne / Muscat d'Alexandrie / Muscat blanc à petits grains / Petit Manseng / Pinot Blanc / Pinot Gris / Piquepoul Blanc / Rolle / Riesling / Rousanne / Sauvignon Blanc / Sémillon
Hervorragende französische weiße Rebsorten im Detail:
Chardonnay:
Der Chardonnay ist wohl die bekannteste, zugleich aber auch am meisten missverstandene Rebsorte von allen. Viele Weingenießer verbinden die Sorte mit Australien oder gegebenenfalls Kalifornien, doch das eigentliche Mutterland ist Frankreich - vielmehr hat der Chardonna seinen Namen auch von einem kleinen Dorf im südlichen Burgund.
Die meisten französischen Chardonnays sind jedoch nicht unter diesem Namen bekannt - und hier entsteht die Verwirrung -, da europäische Weine in der Regel nach ihrer Herkunft und nicht nach ihren Inhaltsstoffen benannt werden. So ist der Chardonnay die einzige Rebsorte, aus der die meisten Weißweine aus dem Burgund gekeltert werden, darunter so berühmte Namen wie Chablis, Meursault und Mâcon-Villages.
Doch es gibt noch mehr. Der Chardonnay ist ein essentieller Bestandteil von Champagner, der ein Drittel der klassischen Nicht-Jahrgangs-Mischung ausmacht - und 100 % jedes Champagners mit der Bezeichnung Blanc de Blancs. Dies erklärt mitunter warum die Traube so beliebt geworden ist - sie ist nicht nur für einige der brillantesten (und teuersten!) Weißweine der Welt verantwortlich, sie ist auch unglaublich anpassungsfähig. Chardonnay kann in einer Vielzahl unterschiedlicher Stile hergestellt werden. So ist der Chablis für seinen leichten Körper, seine knackige Säure und seinen oft als "mineralisch" bezeichneten Geschmack bekannt, während der Chardonnay in den wärmeren Gefilden von Limoux, nahe der spanischen Grenze, einen viel volleren Körper mit reifen Steinobstaromen aufweist. Seit den 1990er Jahren hat das Mantra "alles außer Chardonnay" der Rebsorte einen schlechten Ruf eingebracht, aber in Wahrheit gibt es wohl für einen jeden einen passenden Chardonnay-Stil, da dieser so wandlungsfähig ist.
Sauvignon Blanc:
Jahrhundertelang haben sich die Dörfer Sancerre und Pouilly-Fumé im Loire-Tal in aller Stille auf die Herstellung köstlicher, duftender, trockener Weißweine aus der Sauvignon-Blanc-Traube spezialisiert - doch erst in den 1980er Jahren begann man in Neuseeland mit der Produktion dieser Rebsorte, die dadurch weltberühmt wurde.
Der Kiwi-Wein wies einen kräftigen und reifen Stachelbeergeschmack auf, auf den viele Leute ganz erpicht waren. Nichts war weiter entfernt von den zurückhaltenden, delikaten Stilen aus Sancerre und Pouilly-Fumé - zudem wusste fast niemand, dass die Weine denselben Ursprung haben.
Obwohl die Geschmacksintensität variieren kann, haben alle Sauvignon Blancs einige gemeinsame Merkmale. Eines der markantesten ist der hohe Säuregehalt, der den Weinen einen knackigen, köstlichen Stil verleiht. Sie haben fast alle einen leichten oder mittleren Körper und sind nur sehr selten von Eichenholz beeinflusst. Aromatisch tendieren sie zu Zitrusaromen - Zitrone, Limette, Stachelbeere - sowie zu Kräuteraromen, die oft mit geschnittenem Gras oder Brennnesseln verglichen werden. Die wertvollsten Exemplare können eine "mineralische" Qualität aufweisen, die ein wenig an das Aroma von Feuerstein oder Schiefer erinnert.
Weitere weiße Spitzen-Reben aus Frankreich:
Muskat:
Die Behauptung, dass Wein nach Trauben riecht, ist in der Regel leicht dahergesagt - und zumeist auch nicht wirklich richtig. Die meisten Weine nehmen viele verschiedene Aromen auf, schmecken aber grundsätzlich nicht nach Tafeltrauben. Der Muskateller ist da gewiss die Ausnahme. Als solcher hat er einen sehr unkomplizierten Stil, der viele Menschen ansprechen dürfte.
Der meiste Muskateller in Frankreich stammt aus dem Elsass. Der Geschmack kann dabei von trocken bis üppig süß alles abdecken. Letzterer wird in der Regel als "Spätlese" oder "Beerenselektion" (sélection de grains nobles) bezeichnet, während die trockeneren Exemplare gewöhnlich keinen Süßegrad auf dem Etikett stehen haben. In anderen Teilen Frankreichs, vor allem im Languedoc-Roussillon, wird der trockene Muskateller als Muscat sec bezeichnet. Die Rebsorte ist auch Bestandteil mehrerer gespriteter Weine (manuell nachgesüßt), die als "vins doux naturels" bezeichnet werden. Diese Weine haben einen hohen Zucker- und Alkoholgehalt und zeichnen sich durch den charakteristischen Geschmack des Traubensaftes bei maximalem Volumen aus.
Riesling:
Der Riesling wird mit gutem Recht eher mit Deutschland in Verbindung gebracht als mit Frankreich. Der Elsass, ein weltberühmtes Weinanbaugebiet war in seiner Geschichte öfters Anlass für Zwistigkeiten zwischen den beiden Ländern.
Tatsächlich wechselten die Besitzverhältnisse seit dem 19. Jahrhundert mehrmals zwischen Frankreich und Deutschland, und die gesamte Region ist stark germanisch geprägt - genauso wie die von dort kommenden Weine. Das ist ebenso an der charakteristischen Flaschenform zu erkennen, der so genannten Flûte, die wie die meisten deutschen Weine hoch und schlank ist.
Ein wichtiger Unterschied besteht jedoch darin, dass die meisten elsässischen Rieslinge trocken sind, im Gegensatz zu den deutschen Weinen, die in der Regel etwas Restzucker enthalten. Geschmacklich sollte der klassische elsässische Riesling eine kräftige Limonenfrucht, elegante Blumenaromen und vielleicht einen Hauch von Honig aufweisen.
Die besten Rieslinge aus dem Elsass haben ein wunderbar erfrischendes, reines und schmackhaftes Aroma, dass häufig mit würzigen Speisen oder reichhaltigen Käsesorten kombiniert wird. Außerdem sind die besten Weine von dort weitaus preiswerter als die Weißweine aus angesagteren Regionen wie der Loire oder dem Burgund.