Deutscher Landwein - gehobene Stufe des Tafelweins
Wissenswertes zu deutschen Landweinen - Kriterien
Deutscher Landwein - Vorgaben
Guter deutscher Landwein ist ein Begriff unter den Leuten. Im Allgemeinen wird darunter trockener Wein verstanden, der spezifisch für ein spezielles Weingebiet steht und somit einen Querschnitt oder Geschmack des regional verfügbaren Terroirs darstellt. Es besteht die Vorgabe, dass mindestens 85% der verwendeten Reben aus direkter Umgebung des Weins stammen. Erst damit wird der unmittelbare Bezug zum Ort eines jeden Winzers geschaffen. Eine weitere Abgrenzung zum Tafelwein ist, dass mindestens 47° Öchsle im Wein vorhanden sein müssen.
Beim Mostgewichtsverfahren wird ermittelt, wie viel schwerer eine Einheit Most in Bezug auf Wasser hin ist. Die Gap oder der entsprechende Unterschied dazu ergibt sich aus den vorhandenen Zuckerbestandteilen im jeweiligen Most. Um auf einen Wert von 47° Öchsle zu kommen, muss das Mostgewicht um 1,47 schwerer sein als das herangezogene Wasser. Dem Landwein ist es erlaubt, im Gegensatz zu den Qualitätsweinen, den Most vor der Vergärung mit Zucker anzureichern.
Die Ertragsmengen sind bei deutschen Qualitätsweinen ordentlich reduziert, was letztendlich für die Güte der Weine nur förderlich sein kann. So sind zum Beispiel in den deutschen Weinanbauregionen Rheinhessen und Pfalz bei Qualitätsweinen bestimmter Anbaugebiete (QbA) nur ein begrenzter Etrag von knapp 10.500 Litern Most pro Hektar erlaubt, wohingegen beim Landwein die Ertragsgrenze auf 15.000 Litern Most pro Hektar ansteigt.
Dies kann bei Überkapazitäten in einem Jahr dazu führen, dass sich die Winzer genötigt sehen, qualitative Weine als Landwein anzubieten, obwohl die entsprechenden Qualitätskriterien für höherstehenden Wein erfüllt sind.