Weinkenner werden - los geht es!

Essentielle Informationen und hilfreiche Kniffe

Die Welt war früher wohl nicht besser, doch wahrscheinlich ein wenig einfacher. Wer in einem Restaurant den Kellner nach dem Weinangebot fragte, der bekam zumeist die Antwort: zwei Rote und zwei Weiße. Jeweils ein billiger und ein teurer. Heutzutage ist das ein wenig anders. Wein zu genießen ist mittlerweile enVogue, Lifestyle und in aller Munde. Manchmal wird man vom ein oder anderen Ungeduldigen gar schräg von der Seite angesehen, wenn man nicht gleich den Unterschied zwischen Abbeeren und Entrappen weiß oder man die deutschen Weinanbaugebiete nicht aus dem Steigreif alphabetisch auflisten kann. Immer mit der Ruhe. Natürlich gibt es ganze Studiengänge, die sich dem Traubensaft komplett verschrieben haben. Doch so umfangreich das Wissensgebiet anfangs auch aussehen mag, Weltraumtechnik ist es nun auch wieder nicht. Die Grundlagen des Weins können so oder ähnlich aussehen. Wichtig ist nur, dass ein Anfang gemacht wird.   

Es ist kein Geheimnis der Weinwelt, dass die renommiertesten und angesehensten internationalen Weinländer Frankreich und Italien sind. Die Vorteile, insbesondere von Klima und Boden, können auch durch spezialisierte Rebsorten, Fleiß und Erfindergeist nicht wettgemacht werden. Grundsätzlich sind in der EU die Weinanbaugebiete durch eine EU-Verordnung in 7 Weinzonen eingeteilt worden. Nicht zuletzt hierbei wird klar, wie weit der geographische Rückstand von Deutschland bezogen auf andere europäische Länder ist.

Zone A: die kühlste Klimazone = der ungünstigste Bereich für professionellen Weinbau
Neben den typisch nordischen Ländern sind auch 12 der 13 deutschen Weinanbaugebiete hier vertreten. Nur das Weingebiet Baden, dass nicht ungern auch als Toskana von Deutschland bezeichnet wird, fällt hier raus. Ansonsten befinden sich auch all jene Länder darin, die auf demselben Breitengrad wie Deutschland liegen. 

Zone B: milde-warme Klimazone = der optimale Bereich für professionellen Weinbau
Wie bereits erwähnt ist hier als einziges deutsches Weinanbaugebiet Baden vertreten. Ansonsten sind neben Österreich auch noch weite Teile von Frankreich in diesem Bereich angesiedelt. 

Zone C: warme-sehr warme Klimazonen = schon auch optimale Bedingungen, auf Dürre ist zu achten
Es gibt hier 5 verschiedene Klassifizierungen, die von C I a über C I b, C II, C III a und C III b  reichen.

Genauere Informationen zu den deutschen Weinanbauregionen finden Sie hier.

Um einen Wein nicht nur geschmacklich zu genießen, sondern auch in Worte zusammenfassen zu können, ist es unabdingbar die folgenden Begriffe zu verstehen, die in direktem Zusammenhang mit Weingenuss stehen und diesen auch in Worte fassen können.

Textur eines Weines: dabei ist der Körper des Weines oder auch die Faserung dessen gemeint. Beim Wein-Genuß handelt es sich um Geschmackseindrücke, insbesondere den aller Ersten und das allgemeine Empfinden des Tropfens in Mund und dann am Rachen und Gaumen. Dies geht Hand-in-Hand mit der Struktur und Beschaffenheit des entsprechenden Weins. Auch der Nachhall kann Fragmente der Textur offenbaren. Weich und stimmig sollte diese sein.

Abgang eines Weines: hierbei ist der Nachhall oder Nacheindruck des Weins bezeichnet. Dies ist vereinfacht ausgedrückt, die Summe aller Aromen, die ein Wein fähig ist zu entfalten. Das steht natürlich in direktem Zusammenhang mit den verwendeten Rebsorten, dem Weinberg, Winzer, Jahrgang und eingesetzter Produktionsmethode.

Aroma des Weins: Aroma ist der Sammelbegriff sämtlicher Geschmackseindrücke, die durch Duft-Komponenten ergänzt werden. Aromen bilden sich durch chemische Prozesse in den Trauben und gelangen über den Rachen durch die Nase an die Rezeptoren innerhalb der Nase. Die Zunge hingegen, kann verschiedene Geschmacksrichtungen aufnehmen und umsetzen, wie süß / sauer / salzig / bitter.

Ausbau eines Weins: hiermit ist die besondere Gärungs-Phase bis zur Abfüllung des Weins bezeichnet, genauer gesagt, die Prozesse und Arbeiten des Winzers, die direkten Einfluss auf Charakter, Körper und Struktur des Weins haben. Je nach ausgewählter Rebsorte und -art ist der Zeitraum unterschiedlich. Komplexe und teure Weine können durchaus viele Monate im Zustand des Ausbauens verharren. 

Das Wein-Aromarad gibt Profis wie Anfängern wichtige Hinweise und Tips zur Einstufung des Weingeschmackes. Hier möchten wir Ihnen die bestimmenden Oberbegriffe nennen, die im Einzelnen bei jedem Schluck Wein vom Genießer  heruntergebrochen werden können.

Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Bacchus, Müller-Thurgau, Sauvignon Blanc, Silvaner, Scheurebe, Gutedel, Elbling, Gewürztraminer, Chardonnay, Kerner, Ortega, Huxlrebe

Dornfelder, Spätburgunder, Trollinger, Blauer Portugieser, Schwarzriesling, Regent, Lemberger, Merlot, Domina, Cabernet Sauvignon, Frühburgunder, Lemberger, St. Laurent, Acolon, Heroldrebe

Weinanbaufläche in Deutschland (weiße Rebsorten) | (2019): knapp 69T Hektar Fläche

Weinanbaufläche in Deutschland (rote Rebsorten) | (2019): knapp 34T Hektar Fläche

Größtes deutsches Weinanbaugebiet: Rheinhessen mit einer Anbaufläche von knapp 26,5 THektar

Wo werden deutsche Weine international groß nachgefragt: in Holland, den USA und Groß-Britannien

Was sind die beliebtesten roten und weißen Reben der Deutschen: der Merlot (r) und der Riesling (w)

Warum ist Franken ein gutes Pflaster zum Wein anbauen: verschiedene Böden und das herrschende Mikroklima