Regent - Alles Informative zum Rotwein
Wissenswertes über die Rebsorte Regent
Die Erfolgsgeschichte des Regents
Deutschland ist im Rotwein-Boom angekommen. Bei keiner anderen Rebsorte lässt sich das so eindrucksvoll beweisen, wie beim heimischen Regent. Knapp 2% der gesamten Anbaufläche in Deutschland sind dem Gewächs gewidmet, was sich gegebenenfalls auf den ersten Blick nach nicht viel anhört.
Doch die Schnelligkeit, welche seit der Zulassung im Jahr 1996 (Anerkennung als Qualitätswein) an stetig steigenden Anbauflächen klar ersichtlich wird, ist sehr erstaunlich und beeindruckend zugleich. Gab es eine Regent bestockte Rebfläche von knapp 70 Hektar im Jahr 1997, so geht man aktuell von knapp 2000 Hektar aus.
Im Grunde genommen gibt es Regent-Flächen in nahezu allen deutschen Weinanbaugebieten, die deutlichen Schwerpunkte liegen jedoch in den Weinanbaugebieten Rheinhessen (knapp 700 Hektar), der Pfalz und in Baden. Somit derjenigen Gebiete, die deutschlandweit aufgrund der geographischen Gegebenheiten die besten Voraussetzungen für deutschen Rotwein haben.
Die Regent-Traube, die aus der Züchtung des Instituts für Rebenzüchtung in Geilweilerhof in Siebeldingen (Südpfalz) von Silvaner und Müller-Thurgau mit dem Chambourcin (alte französische Rebsorte) entstanden ist, bietet viele Vorteile, die gerne von innovativ denkenden Winzern aufgenommen wird. Zum einen ist die Rebsorte mit einer sehr guten Resistenz gegenüber vielen Pilzen (Mehltau-Pilzkrankheiten) und Einflüssen ausgestattet, zum anderen weist der Regent eine frühe Reife aus, die ein gutes Mostgewicht zur Folge hat. Durch die Kombination dieser Faktoren mit einer beachtlichen Gegenwehr auf Winterfrost bezogen, kann die Regent-Traube auch am Rand von Rotweingebieten platziert werden.
Zu achten ist einzig darauf, dass die Parzellen nicht zu windig sind. Falls dies der Fall ist, so besteht durchaus die Gefahr der Schimmelbildung.
Zum Anbau und Geschmack des Regents
Der neue Wein mit dem eigenen Stil
Wie oben bereits beschrieben, hat die Regent-Weintraube einen eingebauten Schutz vor Mehltau, echten Mehltau und Botrytis, was dazu führt, dass auf viele Pflanzenschutzmittel und -maßnahmen verzichtet werden kann. Sie gehört zu den PiWi-Rebsorten, den pilzwiederstandsfähigen Rebsorten. Dies spart Mühe und Aufwand in erhöhtem Maße. Die Abwehr der Regentblätter gegenüber der Reblaus ist ähnlich der von traditionellen Rebsorten. Die Wurzeln des Weinstocks hingegen sind das nicht und bedürfen so der Pflanzenveredelung.
Unter Pflanzenveredelung (auch Pfropfung genannt) wird die imitierte Vermehrung verholzender Pflanzen verstanden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde herausgefunden, dass amerikanische Wild-Reben komplette Immunität gegenüber der Reblaus entwickelt hatten. Dies führte dazu, dass Hybridenreben gezüchtet wurden. Die Pfropfreben welche in Europa eingesetzt wurden, bestehen grundsätzlich aus zwei Teilen: den untenliegenden Teil mit einer amerikanischen Grundrebe und den nach oben wachsendem Teil einer europäische Spitzenrebe. So ist die Pflanze vor den Parasiten, die winzig sind und die Wurzeln der Rebe attackieren, bestens geschützt.
Dass die Rebsorte Regent noch nicht allzu lange auf dem Markt ist, hatten wir bereits festgestellt. Trotz allem sagt man dem Regent bereits einen ganz individuellen Stil und ein Aroma nach, dass unverkennbar ist. Regent-Reben ergeben im Allgemeinen substanzreiche Weine, die reich an Tanninen sind. Die Reife erfolgt in Fässern.