Der Klimawandel in Deutschland - Weinbau
Wissenswertes zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den deutschen Weinbau
Folgen des Klimawandels im Weinbau
Weinbau ist nicht überall auf der Welt möglich und bedarf gewisser Voraussetzungen um erfolgreich zu sein. Gewisse Faktoren, wie Dauer der täglichen Sonneneinstrahlung, Regenkapazität und / oder dem allgemeinen Klima, sollten stets Berücksichtigung erfahren. Bestimmte Minimalanforderungen hierbei, wie beispielsweise moderate Jahres-Durchschnittstemperaturen, galten seit jeher als Non-Plus-Ultra des effizienten Weinbaus.
Doch das Stichwort des Klimawandels ist in aller Munde und hat die Kraft, viel Althergebrachtes zu verdrängen und neue Spielregeln zu definieren. Hierbei ist der Begriff des Klimawandels direkt von dem der Klimaerwärmung abzutrennen. Das eine, nämlich die Klimaerwärmung, ist nur ein Unterpunkt des großen Themas Klimawandels. Was jedoch gesagt werden kann ist, dass der einsetzende Temperaturanstieg dafür sorgt, dass die Vegetationszeitfenster der Weinreben merkbar ausgedehnt werden. Dies hat zur Folge, dass durchchnittlich höhere Temperaturen für ebenso schnellere Reifedauern sorgen, sowohl bei eingesessenen Weinpflanzen als auch bei neuen Pflanzungen.
Anhaltende Trockenperioden können von tiefwurzelnden Rebpflanzen sicher gut umgangen werden, doch letztendlich ist alles eine Frage der Zeit oder des Geldaufwandes. Schutzmaßnahmen sind in allen Belangen kostspielig. Die verstärkte Gefahr von Spätfrost im dann vorverlegten Vegetationszyklus ist ebenfalls als schwierig anzusehen. Letztendlich bedeutet Klimawandel auch Wetterkapriolen, die extreme Zustände wiederholt auftreten lassen. So zum Beispiel Starkregenergüsse. In kurzer Zeit wird bei Starkregen der Befall von Pilzkrankheiten erhöht, was im schlimmsten Fall Ernteausfälle nach sich ziehen kann oder Weine geschmacklich verfälscht.
Was zu befürchten ist, dass alte Traditionen allmählich aufgebrochen werden, welche die deutsche Weinkultur und -landschaft verändern. Natürlich, Veränderungen bedeuten nicht gleich immer Schlechtes, es liegt dem zumeist auch riesiges Potential inne, doch werden einige Werte dabei auch verloren gehen. Das heimische Wein-Spektrum könnte sich insofern verschieben, als dass vornehmlich rote Weintrauben angebaut werden und der Weißweinbau Richtung Norden hin abrutscht.