Kerner - Alles Informative zum Weißwein

Wissenswertes über die Rebsorte Kerner

Der Wein der Dichter

Der Kerner (Weißwein) wird gerne als der Wein des Dichters bezeichnet. Wie andere weiße Weine mit germanischer Herkunft stammt der Kerner aus einer Kreuzung zweier Rebsorten (Riesling x Trollinger, einer roten Sorte, die aus der Weinbauregion Württemberg stammt).

Die deutschen Weinanbaugebiete liegen sehr nördlich, was die an die Kultur der Reben angepassten Klimazonen betrifft und einen klaren Wettbewerbsnachteil für die heimischen Winzer bedeutet. Aus diesem Grund haben Wissenschaftler nach Sorten gesucht, die gegen Kälte und kryptogamische Krankheiten resistent sind und sich auch in Gegenden mit unzureichender Sonneneinstrahlung gut entwickeln.

Zu diesen Kreuzungen mit viel Potential gehörten die Scheurebe, der Regent, der Freiburger und natürlich auch der Kerner. Dies wurde 1929 von August Herold (vom Weinsberger Institut für Weinbaulehre und -forschung) erprobt.

Die Hybride verbinden allesamt interessante geschmackliche Eigenschaften mit Frostresistenz und Abwehrmechanismen gegenüber den wichtigsten Krankheiten und wurden in Deutschland als auch im Ausland in großem Umfang entwickelt. 

Der Kerner besitzt die in der Kreuzung gesuchten Eigenschaften, d.h. er weist eine gewisse Kälte- und Krankheitsresistenz auf, die in Kombination mit geschmacklichen Grundlagen ein ganz besonderes Geschmackserlebnis bietet.

All dies hat Einfluss auf den vegetativen Zyklus des Weins. Wie bei anderen robusten Rebsorten neigt die Vegetation zu üppigem Wachstum, was wiederum den Winzer zum Ausdünnen der Blätter veranlasst und somit Aufwand bedeutet.  

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Zum Anbau und Geschmack des Kerners

Die Spezialität aus dem Weinanbaugebiet Pfalz

Von den deutschen Weinanbaugebieten ist Rheinland-Pfalz das Gebiet, dass sich mit Abstand am meisten um den Anbau des Kerners kümmert. Zweit Drittel der Gesamtproduktion der Rebsorte in Deutschland kommt aus diesem Gebiet. Wie oben bereits angesprochen, ist beim Kerner viel Laubarbeit angesagt.

Die Trauben mögen weder besonders trockene Böden noch überaus feuchten Untergrund. Die Blätter sind fünflappig, die Trauben zumeist gelbgrün bis gelbbraun. Grundsätzlich ist die Kerner pflanzstark im Wuchs und durchaus resistent gegenüber einigen Krankheiten, doch eine gewisse Oidiumneigung kann nicht abgestritten werden. 

Das Weinanbaugebiet Pfalz ist mit knapp 230 Quadratkilometern Anbaufläche das zweitgrößte deutsche Weinanbauareal.

Die Pfalz hat dabei einige klimatische Besonderheiten oder sogar Vorzüge, die es in anderen Orten in Deutschland so nicht gibt. Die Anzahl der Sonnenstunden ist mehr als überdurchschnittlich, letztendlich gehört die Region zu den mildesten, einheimischen Flecken überhaupt.