Edelstahltanks beim Ausbau von Wein - Winzer-Know-How

Holzfass oder Edelstahltank, das ist hier die Frage? Was sich für den Laien als schwierige Frage darstellt, ist vom Winzer schnell beantwortet. Soll eine Rebe oder eher ein Wein mit warmem Aroma ausgebaut werden, dann empfiehlt es sich, dass Holzfass zu wählen. Wenn hingegen die Fruchtigkeit betont werden soll, dann das Edelstahlfass.

Warum ist das so? Was sind die Bedingungen hierfür?

Die Aufbauweise des Stahltanks verhindert es, dass Sauerstoff in Kontakt mit dem entsprechenden Wein kommt, was erstmal eine gute Sache ist. Grundsätzlich verdirbt Wein, wenn dieser über zu lange Zeit, zu viel Sauerstoff ausgesetzt war. Der springende Punkt ist dabei das zu viel an Sauerstoff, nicht das überhaupt. Was denn genau das Mittelmaß dafür ist oder inwieweit sich auch hierbei einzelne Rebsorten voneinander unterscheiden, liegt im Erfahrungsschatz des jeweiligen Winzers. Beim Holzfass erscheint es als klar, dass Sauerstoff mitunter durchkommt und der Wein teilweise "mitbeatmet" wird.

Einer der Vorteile für die Lagerung im Edelstahlfass ist die totale Kontrolle, die man dann über den auszubauenden Wein genießt. Temperaturkontrolle und -management? Kein Problem. Zusätzlich kann der Wein durch Beigaben so angepasst werden, als das grundsätzlich der geschmackliche Unterschied zum Barriquefass nicht mehr zu schmecken ist. Edelstahltanks gibt es in allen Größen und Formen, die Bandbreite dazu ist riesig. So kann sich jeder Winzer das Volumen an seine benötigte Menge anpassen und die für ihn optimale Qualität des Weins bestimmen.

Die beiden Ausbauformen Holzfass oder Edelstahlfass stehen sich somit als zwei große Grundsätze gegenüber, die für unterschiedliche Herstellungswege stehen: oxidativ (Holzfass) & reduktiv (Edelstahltank). Jede der gewählten Formen hat seine Vor- als auch Nachteile. Es ist bekannt, das rote Reben gerne mehr Sauerstoff haben, als weiße. Gerade junge weiße Weine erscheinen so quasi prädestiniert für den Edelstahltank.