Chaptalisation von Weinen - Weinherstellung

Wissenswertes zur Chaptalisation von Weinen - Weinproduktion

Chaptalisation - Wein-Anreicherung

Die Chaptalisierung, in deutschen Weinkreisen, auch Anreicherung genannt ist ein heikles Thema im Weinbereich. Benannt wurde das Verfahren nach dem französischen Chemiker Jean-Antoine Chaptal, der von 1756 - 1832 lebte. Hintergrundgedanke war es, Weine durch die zusätzliche Zuführung von Alkohol länger haltbar zu machen, was auch Sinn gemacht hat. Es ist zum Beispiel bekannt, dass Rotwein im Vergleich zu Weißwein länger haltbar ist und Rotwein mit viel Tannin wiederum länger gelagert werden kann, als Rotwein mit mittlerem Tanningehalt. Es handelt sich somit um eine kellertechnische Maßnahme des Winzers, durch Zuführung von Zucker zum Most oder dem Traubensaft während des Gärungsprozesses den finalen Alkoholgehalt zu erhöhen. Wird dies gemacht, so stoppt die Transformation von Zucker im Alkohol und der Zucker verbleibt als Restzucker im Wein.

Das Verfahren, dass schwerpunktmäßig verstärkt in südeuropäischen Ländern eingesetzt wird, hat aber auch in Deutschland seine Berechtigung. Durch natürliche Transformationsverfahren kann nur ein Alkoholgehalt von maximal 14 % vol. erzielt werden. Alles was danach kommt, muss künstlich vom Winzer herbeigeführt werden. Doch wie immer in der EU gibt es strenge Maßgaben und Begrenzungen, die Wildwüchse bereits im Keim ausschließen sollen. Weine, die von Winzern kommen, die in der Weinbauzone A beheimatet sind, und das sind von den dreizehn deutschen Weinanbaugebieten ganze zwölf, dürfen nicht mehr als 24 Gramm Alkohol pro Liter Wein, hinzufügen. Die Weinregion Baden, die in der Weinbauzone B liegt, darf im Umkehrschluss nicht mehr als 20 Gramm Alkohol / Liter Wein inkludieren. Letztendlich darf durch die Chaptalisation der Alkoholgehalt in % Volumen nicht mehr als 4% gesteigert werden. 

In Deutschland herrscht zudem die Vorgabe, dass nur Weine bis zur Klassifikation Qualitätswein für die Anreicherung zur Verfügung stehen und alles was darunter kommt. Prädikatsweine hingegen zählen nicht dazu und bedürfen keines Zusatzes. 

Anreicherung von Wein mit Alkohol