Sekt & Secco – Gleiches oder Ungleiches?

Die grundsätzliche Trennung oder der große Unterschied zwischen Sekt und Secco ist folgender: Beim Sekt handelt es sich um einen Schaumwein, gegebenenfalls um Qualitätsschaumwein, beim Secco hingegen um Perlwein.

Als Schaumwein werden die Weine bezeichnet, die einen Kohlesäuredruck von mindestens 3 bar aufweisen, gerne auch mehr. Wenn der Wein dann auch noch über einen Gesamtalkoholgehalt von mindestens 8,5% vol. verfügt, dann darf sich dieser auch Qualitätsschaumwein nennen. Charakteristisch für Schaumwein ist, dass das Kohlendioxid, welches sich während des Gärungsprozesses entwickelt, erst beim Öffnen der Flasche entweicht. Hochwertiger Sekt oder Champagner gärt in der Flasche weiter, wodurch Kohlensäure entsteht. Für Schaumwein und andere Spirituosen ab einem Alkoholgehalt muss der Winzer Verbrauchssteuer zahlen, die sich auf ein Gesetz aus dem Jahr 1902 bezieht und jährlich ca. 400 Mio. € Einnahmen erbringt.

Secco hingegen ist Perlwein, der weniger Kohlensäure aufweist. Im Kontrast zum Sekt kann die Kohlensäure jedoch auch später hinzugefügt werden. Secco wird zumeist mit einem Drehverschluss oder einem Korken verschlossen. Sekt kommt mit Sektkorken und Agraffe daher. So sind neben dem Verschluss, der Alkoholgehalt und der abweichende Sprudelanteil als Unterschiede zu nennen. Der Prosecco ist vom Secco namentlich zu trennen, da der Begriff „Prosecco“ seit dem Jahr 2010 rechtlich fest geschützt ist. Ausschließlich Weine aus den Gebieten Venetien und Friaul-Julisch Venetien dürfen seitdem diese Bezeichnung tragen.

Wie wird Sekt hergestellt?

In Deutschland wird nahezu ausschließlich auf Riesling-Reben zur Herstellung von Sekt zurückgegriffen. Die Süße der Reben ist dabei nicht ausschlaggebend, sondern der Säureanteil, der bereits im ersten Gärungsprozess den Flair und das Aroma des angezielten Rebensaftes definiert. Die Süße kommt dem Sekt durch die sogenannte Versanddosage zu, die aus Wein oder auch Traubensaft bestehen kann und den Geschmack eindeutig mitbestimmt. Der Alkoholgehalt darf bei diesem Prozess jedoch nicht um mehr als 0,5% vol. ansteigen. Der Zusatz an Süße ist notwendig und unbedingt angesagt, da die zweite Gärung in der Flasche extrem saure Ergebnisse hervorbringen kann.

So ist die Wahl des Grundweines ausschlaggebend für das Resultat, da es durchaus einen Unterschied macht, ob Beerenauslese oder ein durchschnittlicher Weißwein verwendet wird. Wird im Tank gegärt, dann wird eine bestimmte Dosis in den Tank mit eingefügt, wohingegen bei der klassischen Gärung in der Flasche bei jeder Einzelnen davon während des Degorgierens der Zusatz erfolgt. Mit Degorgieren ist derjenige Prozess gemeint, bei dem das verbleibende Hefedepot nach der Reife (mindestens 15 Monate Reifeperiode) aus dem Flaschenhals entfernt und die Dosage hinzugefügt wird.

Zur Produktion von Perlwein

Um Perlwein herzustellen werden im Gegensatz zum Schaumwein keine Grundweine mit hohem Säuregehalt eingesetzt, vielmehr fruchtige Weine, die auch ordentlich Aroma aufweisen dürfen. Viele Perlweine haben einen hohen Restzuckergehalt, durch welche die in der Kohlensäure enthaltene Schärfe ausgeglichen werden soll. Die Kohlensäure wird beim Herstellungsverfahren „der ersten Gärung“ von manchem Secco eingefangen, danach wird der Wein mit eigener Kohlensäure entsprechend verperlt. Weine nach dieser Methode dürfen von den Winzern als „deutscher Perlwein“ oder „Qualitätsperlwein bestimmter Anbaugebiete“ bezeichnet und vertrieben werden. Beim Imprägnierverfahren hingegen wird der Secco nach der ersten Gärung durch Kohlensäure von außen veredelt. Dieser Secco kann im Anschluss daran das Etikett „Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure“ tragen.

Einstufung nach Restsüßegehalt

Sekt: Extra herber Ausbau (herb = Brut): 0-6 g/l        
Sekt: Herber Ausbau: 0-15 g/l                                   
Sekt: Extra trockener Ausbau: 12-20 g/l                     
Sekt: Trockener Ausbau: 17-35 g/l
Sekt: Halbtrockener Ausbau: 33-50 g/l
Sekt: Milder Ausbau: >50 g/l

Secco: Trockener Ausbau bis 35 g/l        
Secco: Halbtrockener Ausbau 33-50 g/l                                   
Secco: Milder Ausbau >50 g/l

Schaumwein - Offizielle Angaben und Bezeichnungen

Schaumweine aus Deutschland mit hoher Qualität werden mit der Bezeichnung „Sekt b.A.“ ausgestattet, was Sekt aus bestimmten Anbaugebieten bezeichnet. Wenn ein Schaumwein die Betitelung „Sekt hergestellt in Deutschland“ trägt, dann bedeutet dies nicht, dass hierbei nur Grundweine aus heimischer Produktion als Basis dienten. Nein, die Weine müssen dazu nur in Deutschland final verarbeitet werden. Bei der Bezeichnung „deutscher Sekt“ ist dies aber auf jeden Fall so.   

Zu welchem Essen passt Sekt am besten?

Bei den Einstufungen haben wir die Aufteilung der Weine nach Geschmack hin vollzogen. Diese Aufteilung wollen wir nun einzelnen Essen gegenüberstellen, die unserer Meinung nach gut harmonieren. 

Herbe bis extra-trockene Sekte: Kohlensäure wirkt als aktiver Verstärker für alles. Dies im Hinterkopf bewahrt, liegt es nahe, beim Würzen unter Umständen ein wenig kürzer zu treten. Pikante Gerichte und oder Salziges kann hierbei den Gaumen erfreuen. Schaumweine, die konstant auf der Hefe reifen, entwickeln einen Geschmack, der an Nuss und Rauchigkeit erinnert. So lassen sich diese Tropfen sehr gut mit nussigem und oder rauchigem Essen in Gleichklang bringen. 

Trockener Sekt: Wer kennt es nicht. An Silvester mit dem Glas Sekt in der Hand pikante Snacks genießen; gerne auch mit entsprechender Säure kombiniert.

Halbtrockener Sekt / milder Ausbau: Die Süße des Sekts harmoniert ungewöhnlich gut mit süßem Dessert, wobei der Süßegrad ausgewogen sein sollte. Feine Biskuits beispielsweise vertragen sich bestens mit halbtrockenem Sekt.

Ein paar nette Worte zum Secco

Der Alkoholgehalt ist, wie wir bereits sahen, geringer als beim Schaumwein. So kann dieser unbeschwert genossen werden und wird seinem Ruf als lockerer, leichter Sommerwein mehr als gerecht.

Preislich rangiert der Perlwein zudem durchgängig unter dem Schaumwein, auch wenn dieser kein Qualitätsschaumwein ist. Die teure Aufmachung des Sekts, dessen Image als auch die Sektsteuer sind hier klar zu spüren.

Dem Secco liegt dies alles nicht zu Grunde. Secco ist vielseitig. Das Angebot reicht von weißen, rosa und roten Varianten, bis hin zum Mixgetränk mit Likör oder Hugo, dargereicht in angenehm gestalteten Flaschen mit poppigem Etikett.